Terzfall-Sekundstieg-Sequenz
Die typische Bassbewegung:
Der Bass fällt eine Terz und steigt dann eine Sekunde (auch umgekehrt möglich: zuerst Sekundstieg, dann Terzfall).
Die Bezifferung:
Die tiefe Note beim Terzfall bekommt den Quintsextakkord (5-6-Akkord). Alles klar? Vielleicht hilft zur Vorstellung das Klangbeispiel.
So klingt es:
Start in Quintlage
Start in Terzlage
Was muss man wissen?
Auftreten
Die Terzfall-Sekundstieg-Sequenz gehört zu den häufigsten Sequenzen. Sie ist kontrapunktisch verwandt mit der Quintfallsequenz.
Satztechnischer Kern
- Eine Kette von Synkopendissonanzen (7-6 oder 2-3) in den Oberstimmen wird mit einem Terzfall und anschließendem Sekundstieg im Bass begleitet.
- Es entstehen dadurch bei den dissonanten Intervallen in den Oberstimmen immer Quintsextakkorde (5-6-Akkorde).
In Noten
- Die blaue und orangene Stimme repräsentieren die typische Kette von Synkopendissonanzen (2-3).
- Die grüne Bassstimme verläuft dazu in fallenden Terzen und steigenden Sekunden.
Eine Übung
Giovanni Furno bietet ein ganzes Partimento zum Phänomen der Terzfall-Sekundstieg-Sequenz. Klicke auf die Aufgabe, um die Noten anzuzeigen. Oder lade das Arbeitsblatt als PDF oder als MuseScore-Datei herunter
Aufgabe
- Spiele den Bass und achte auf die typischen Bassverläufe für 5-6-Konsekutiven.
- Spiele nur die zweite „5-6-Stimme“ dazu.
- Fülle den Satz mit weiteren Stimmen (z.B. Terzen) auf (meist genügt eine weitere Stimme).
- Schreibe den Satz 3-4-stimmig aus.
Reiche eine schriftliche und eine Audioversion von Aufgaben (3) und (4) hier auf moodle ein.
Aus dem Leben: Zwei Literaturbeispiele
Mozart: Ouvertüre zur Zauberflöte
Auschnitt der Takte 58–63 (Minute 2:24).
Buxtehude: Praeambulum a-Moll BuxWV 158, Fuge
Buxtehude nutzt den Terzfall als Fugenthema und gestaltet damit einen ganzen Teil des Stückes.